Kein Gerät hat wohl vor dem Verkaufsstart solch eine Masse an Diskussionen ausgelöst, wie es das iPad verursacht hat. Schon vor der ersten Produktpräsentation bei Apples Keynote am 27. Januar war das Internet voll mit Spekulationen und Gerüchten rund um das Gerät. Es war noch nicht einmal offiziell angekündigt und doch entstanden Fangemeinden. Dennoch gibt es auch einige Kritik an Apples neuem Spielzeug...Jetzt ist es also endlich da. Gut, noch nicht in Deutschland bzw. außerhalb der USA, aber immerhin in den USA ging das iPad ab dem 3. April 2010 über die Ladentheke. Und das ganz schön erfolgreich: Analysten berechneten, dass Apple bereits am ersten Tag (inklusive Vorbestellungen) über 700.000 iPads verkaufen konnte. Ein riesiger Erfolg, wenn man einmal bedenkt, wie viele Webseiten direkt nach der iPad Ankündigung negativ über das Gerät berichtet haben.
Der größte Vorteil am iPad dürfte die riesige Auswahl an zusätzlichen Apps (Programme) sein. Das aber auch nur Dank iPhone und iPod Touch. Alle bisher über den AppStore verfügbare Applikationen können nämlich direkt auch auf dem iPad verwendet werden. Dadurch, dass das iPad aber einen deutlich größeren Bildschirm hat, wird das Programm auch nur zentriert in seiner (iPhone/iPod Touch optimierten) Größe auf dem iPad angezeigt. Es gibt zwar eine "Zoom"-Funktion, die die jeweilige Applikation dann um den Faktor Zwei vergrößert, aber hier geht dann natürlich entsprechend die Bildqualität verloren. Allerdings sollen neue Apps in den Store kommen. Apps, die dann speziell für das iPad optimiert sind und dessen volle Auflösung unterstützen.
"HD" und "HDTV", die Modeworte der Zukunft. Hochauflösende, perfekte Bildqualität. Mit dem iPad gibt es dies nicht. Schade, hätten viele erwartet und sich gewünscht. Im Bett liegen und noch schnell seine Lieblingsserie in genialer Qualität genießen. 1024x768 ist die maximal verfügbare Auflösung. Dennoch positiv ist diese Auflösung besonders für das surfen. Viele Webseiten sind auf diese Auflösung angepasst und somit sollte ein horizontales Scrollen entfallen.
Das iPad kommt ohne USB Anschluss und ohne Kartenleser. Man sollte meinen, dass dies in der heutigen Zeit quasi zum Standard gehört - nicht jedoch beim iPad. Zwar wird es einen USB Anschluss und ein Kartenlesegerät als Adapter für den am iPad angebrachten Docking-Anschluss geben, allerdings beschränken sich diese dann auf die Übertragung von Bildern zwischen iPad und Digitalkameras. Die Adapter sind beim Lieferumfang des iPads nicht enthalten und müssen zusätzlich erworben werden. Ob der Anschluss anderer Geräte über den USB Port möglich ist - und in welchem Umfang - bleibt abzuwarten.
Besonders interessant ist der verwendete CPU in Apples iPad: Der hauseigene Apple A4 Prozessor. Applikationen sollen sich damit absolut flüssig öffnen, ausführen und beenden lassen. In Webseiten kann "ruckelfrei" gescrollt werden und auch grafisch komplexe Spiele müssten problemlos funktionieren.
Großartig ist bestimmt auch die Möglichkeit Youtube Videos mit dem iPad anzusehen. Wenn man an Youtube denkt, denkt man an Flash. Das iPad bietet bewusst keine Flash-Unterstützung. Apple ist der (gerechtfertigten) Meinung, dass Flash instabil ist und den iPad integrierten Browser (Safari) zum Absturz bringen könnte. Da Apple wohl Wert auf Qualität legt, entschied man sich dazu Flash nicht zu unterstützen. Dennoch wird Youtube auf dem iPad möglich sein. Dies aber nicht per Flash, sondern per HTML 5. Trotzdem schade, es gibt genügend andere Beispiele, wo ein Flash-Plugin durchaus sinnvoll wäre. Eine Möglichkeit wäre es sicherlich gewesen das Plugin optional anzubieten und auf eventuell vorhandene Fehler hinzuweisen.
Ich selbst besitze ein iPhone, bin aber vom iPad nicht sonderlich überzeugt. Für mich ist das Gerät ein überdimensionaler iPod Touch mit keinerlei Neuerungen - mal abgesehen vom größeren Display. Für Unterwegs zu groß und nur um damit im Bett oder auf der Couch zu surfen eindeutig zu teuer. Dennoch werde ich mir das Gerät im Handel ansehen, sobald dieses auch in Deutschland verfügbar ist, um mir meine endgültige Meinung zu bilden.